Einiges über das Bier und seine Geschichte hatten wir in einem früheren Blog schon zum Thema gemacht. Jetzt geht es darum, wie solch ein leckeres Getränk entsteht. Wie wird also Bier gebraut? Zunächst einmal klingt das gar nicht so kompliziert. Schließlich gibt es ja inzwischen sogar Starter Sets im Internet, mit denen der passionierte Biertrinker sich selbst im Brauen seines Lieblingsgetränks versuchen kann. Am Anfang eines Bieres stehen, zumindest hierzulande, Wasser, Malz, Hopfen und HefeDas will das inzwischen mehr als 500 Jahre alte, deutsche Reinheitsgebot so, das vielleicht älteste Lebensmittelgesetz der Welt. Die Qualität und Besonderheiten dieser wenigen Inhaltsstoffe bestimmen maßgeblich den Geschmack des fertigen Produktes. Getreide, meist Gerste, ist die Grundlage des Malzes. Gerste oder Weizen wird Wasser zugegeben und das Getreide wird zum Keimen gebracht. Dabei entsteht ein Enzym (Amylase), das später für die Aufspaltung der Stärke im Getreidekorn notwendig ist. Nach dem Keimen wird das Getreide durch Erhitzen getrocknet. Diesen Vorgang bezeichnet man als Darren. Die Temperatur, der das gekeimte Getreide hier ausgesetzt ist und die Dauer des Vorgangs bestimmt, wie hell/dunkel und aromatisch das Bier einmal werden soll. Das gekeimte, getrocknete Getreide bezeichnet man jetzt als Malz. Jetzt wird das Malz zerkleinert, geschrotet oder gehämmert und anschließend mit heißem Wasser (ca. 45 Grad) gemischt. (Maische) Stetiges Rühren und Wärme setzt verschiedene chemische und physikalische Vorgänge in Gang. So wird zum Beispiel das Eiweiß abgebaut und in Aminosäuren gespalten, die Stärke lösen. Durch die Amylase wandelt sich die Getreidestärke in Malzzucker. Um die Enzyme zu erhalten, darf die Maische nicht zu sehr erhitzt werden. Ist die Stärke vollständig in Malzzucker umgewandelt, wird das Malz von der Flüssigkeit getrennt. Diese wird danach geklärt, "geläutert" und als klare Flüssigkeit in der Sudpfanne, unter Zugabe von Hopfen gekocht. Die durch die hohen Temperaturen denaturierten Malz-Enzyme und andere Eiweißreste, setzten sich an der Oberfläche ab. Die verwendete Hopfensorte, als Hopfendolde oder Hopfenextrakt /-Pellets und ihre Menge, bestimmen den Geschmack des fertigen Bieres maßgeblich mit. Eine höhere Hopfenmenge gibt dem Bier einen herberen Geschmack und eine höhere Lagerfähigkeit. Je mehr von der Flüssigkeit verdampft, umso höher ist die Konzentration der Stammwürze. Hopfenreste und abgesetzte Eiweißreste werden nun entfernt und die Flüssigkeit kann heruntergekühlt werden. Ist eine Temperatur zwischen 5 Grad und 20 Grad erreicht, wird die Hefe zugegeben, um die Gärung in Gang zu setzten. Diese wandelt den Zucker in der Flüssigkeit in Alkohol und Kohlendioxid um. Dieser Schritt dauert ca. 5-8 Tage. Nachgegoren wird dann in speziellen Lagertanks, um auch den Restzucker in Alkohol umzuwandeln. Die endgültige Reife und der Geschmack des Bieres entwickeln sich in dieser Zeit. Vor dem Abfüllen wird das Bier filtriert und kann dann zur Freude der Bier-Fans genossen werden. Es sei noch darauf hingewiesen, das jeder einzelne der Produktionsschritte mit vielerlei Variablen ausgestattet ist, die für die Entstehung der zahlreichen unterschiedlichen Bier-Varianten verantwortlich sind. Wer sich gern etwas ausführlicher in die Thematik einlesen möchte, dem sei die Internet-Seite des deutschen Brauer-Bundes empfohlen. Ob obergärig, untergärig, hell, dunkel, hefig, malzig, hopfenbetont, klar oder naturtrüb, mit viel oder weniger Kohlensäure, jedes Bier hat seine ganz eigene Rezeptur und natürlich auch seine Fans. Bildmaterial: https://pixabay.com